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Nachwuchs Digital Humanities

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Dank der Einladung der vielversprechenden Nachwuchshistoriker Anton Zwischenberger, Mathias Kuchernig und Florian Kerschbaumer, Mitarbeiter im Wiener-Kongress-Projekt, konnte ich am 14.6.2012 die bisherigen Ergebnisse meines Forschungsprojektes einem breiteren Publikum vorstellen. Am 15.6.2012 folgte ein Workshop zur “Geschichtswissenschaft Digital” am Institut für Geschichte der Universität Klagenfurt. Mentor der Junghistoriker ist Dieter Pohl, nicht nur ausgewiesener Holocaust-Forscher sondern Initiator, Mitarbeiter und Leiter zahlreicher Internet-Initiativen vor allem im Bereich der Zurverfügungstellung originärer Forschungsressourcen; genannt seien hier EHRI, wo Pohl im Vorstand mitarbeitet und 100(0) Schlüsseldokumente.

Die angesprochenen Themen im Workshop zentrierten um die klassischen Problembereiche Quellenkritik, Publikationsstrategien und digitale Forschungsressourcen. Im Laufe der oft lebhaften Diskussionen kristallisierten sich bei  aller Vielfalt zwei Themen heraus: Zum einen ist für die Nachwuchswissenschaftler trotz der Affinitäten für die Digital Humanities der konkrete Nutzen der näheren Auseinandersetzung mit dem Thema für ihre künftigen Karrieren nicht erkennbar und schwer erklärbar, zumal wissenschaftliche Karrieren bekanntlich immer noch den traditionellen Mustern folgen. Zum anderen wurde anhand zahlreicher Beispiele deutlich, dass die Trennlienien zwischen wissenschaftlich exzellenten Projekten und einer von Laien betriebenen Public History zunehmend verschwimmen, die Barrieren zumindest im Internet durchlässiger werden – nicht immer zur Freude des Profi-Historikers/der Profi-Historikerin. Antworten darauf, wie diese “Bedrohung” als Chance begriffen werden kann und wie beispielsweise die im Internet zahlreich vorhandenen, von anerkannten Institutionen erstellten historischen Informationen als Material für diese Chance dienen können, gab es leider aber auch in Klagenfurt nicht.

Dennoch bleibt – neben der vorbildhaften Gastfreundschaft der KollegInnen aus Kärnten – viel Stoff für weitere Überlegungen und anhaltenden Austausch. Wünschen würde ich mir, dass sich auch an anderen historischen bzw. geisteswissenschaftlichen Instituten in Österreich ein engagierter Nachwuchs neu und unverbraucht mit den Digital Humanities auseinandersetzt. Übrigens: der Call zur Beantragung von Nachwuchsstipendien für die DHD Unconference am 17. Juli in Hamburg wurde bis 20. Juni verlängert.

Ermöglicht wurde das Workshop im Übrigen von Dekan Reinhard A. Stauber, der mit dieser Inititative NachwuchshistorikerInnen die Möglichkeiten zur Vernetzung und Integration in den Wissenschaftsbetrieb bietet.


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